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Inflation und Arbeitsmarkt
Die Phillips Kurve beschreibt den Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit. Was hat das mit Edelmetallen zu tun? In diesem Artikel geht es um die lange tot geglaubte Phillips Kurve. Für Notenbanker und Edelmetall Besitzer ist die Kurve aktuell besonders interessant. Alles, was Sie wissen müssen: in diesem Artikel
Was ist die Phillips Kurve und warum ist sie gerade jetzt so wichtig?
Die Phillips Kurve wurde nach dem britischen Volkswirtschaftler Alban William Phillips (1914 bis 1975) benannt. Der Wissenschaftler analysierte den Zusammenhang zwischen Nominallöhnen der Briten und deren Arbeitslosenquote. Die Jahre 1861-1957 dienten hierfür als Grundlage. Die beiden US Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Anthony Samuelson (1915 bis 2009) und Robert Merton Solow, welcher auch den Gedächtnisnobelpreis verliehen bekam, bezogen als Erste die Phillips Kurve in die Inflationsrate mit ein. Die Phillips Kurve erhielt hierdurch wirtschaftspolitische Bedeutung.
Inflation und Arbeitsmarkt
Zunächst wird hierdurch der Eindruck erweckt, dass es eine Wahlmöglichkeit zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation gäbe. Keynesianische Beschäftigungspolitik könne kann durch Geldschwemme – wie wir sie aktuell erleben – die Beschäftigung erhöhen, weil sich hierdurch auch die Inflation erhöht.
Vorsicht Falle:
Tatsächlich jedoch besteht dieser Zusammenhang nicht. Zumindest nicht kausal direkt. Ein Beispiel: Die Inflationsraten und Arbeitslosenquoten der BRD seit 1960 zeigen deutlich, dass eine direkte Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation nicht besteht. Während die Inflation sich als stabil erwiesen hat, schwankten die Arbeitslosenzahlen erheblich. Inflation und Arbeitsmarkt sind somit nicht direkt aneinander gekoppelt.
Und da ist ein zweites Problem. Denn natürlich spüren Verbraucher den “Trick”, wenn der Einkauf plötzlich mehr kostet. Das Einkaufsverhalten verändert sich. Markenprodukte werden gegen günstigere Substitute ausgetauscht. Der Urlaub fällt kleiner aus. Unternehmen verschieben Investitionen. Die Wirtschaft wird gebremst und das ist gefährlich, denn Unternehmen und Verbraucher gewöhnen sich an die neue Sparsamkeit. Eine Umkehr der Situation wird deshalb zunehmend schwieriger.
Die Rolle der Edelmetalle
Edelmetalle – und allen voran Gold – nimmt in diesem Spiel eine ganz besondere Rolle ein. Notenbanken sind die Hüter über die Geldmenge. Sie bestimmen über Leitzins und Geldmenge die Inflationsrate. Gleichzeitig sind Notenbanken jedoch auch die größten Edelmetall Besitzer. Notenbanken lagen eben keine EUR oder USD Scheine in ihren Tresorräumen sondern Gold – die einzige wirkliche Währung. Das ist insofern bemerkenswert, als es doch die Notenbanken sind, die uns Gold regelmäßig madig machen möchten.
Auch wenn zwischen Inflation und Arbeitsmarkt keine direkte Beziehung steht, so ist die Phillips Kurve dennoch für uns alle relevant. Sie beeinflusst – wie gesagt – die Berechnung der Inflation. In Zeiten wachsender Inflation, wie wir das aktuell erleben, sind die Arbeitsplätze also keinesfalls so sicher, wie gerne suggeriert wird. Und wer sich und sein Vermögen vor Verlusten schützen möchte, setzt ohnehin auf Sachwerte als Geldanlage.
Wirtschaftstheorie
“Was hätten’s denn gerne?”. In der Wirtschaftstheorie der Monetaristen wurde die Wahlmöglichkeit zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation immer damit argumentiert, dass die Phillips Kurve lediglich eine kurzfristige Beziehung beschreibt. Das Lager der Monetaristen sehen langfristig betrachtet, ausschließlich strukturelle Faktoren für die Arbeitslosenquote verantwortlich. Dieser Zusammenhang wurde vom Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman (1912 bis 2006) als natürliche Arbeitslosenquote bezeichnete. Seine These lautet zusammengefasst, dass jeder Versuch, die Arbeitslosenquote durch geldpolitische Maßnahmen auf Dauer unter dieses natürliche Niveau zu drücken, zu steigenden Inflationsraten führt. Somit sei die Phillips Kurve langfristig auch keine Kurve, sondern eher eine Senkrechte über der natürlichen Arbeitslosenquote.
Inflation wirkt doppelt
Die Inflation ist ein wirkungsvolles Instrument. Sie entwertet das Geld. Sie bestimmt, wieviel Anleger und Konsumenten zahlen müssen. Die Inflation nimmt damit aber auch gravierenden Einfluss auf das Kaufverhalten von Bürgern und Unternehmen.
- Steigt die Inflation, verringert die Kaufkraft. Jeder einzelne USD, EUR, Yuan wird weniger Wert. Somit können sich auch Unternehmen und Bürger weniger leisten. Investitionen bleiben aus und die Konsumnachfrage bricht ein.
- Weniger Konsum bedeutet zugleich, dass Einnahmen und Gewinne sinken und die Wirtschaft abschwächt. Eine Wirtschaftsflaute kann sich in steigender Arbeitslosigkeit ausdrücken, wie die Philipps Kurve deutlich macht.
Antworten in Krisenzeiten
Wer streut, rutscht nicht aus. Dieser Ratschlag hat schon vielen Anlegern die Rendite gerettet. Geht man davon aus, dass uns der große Crash unmittelbar bevor steht, dann ist Streuung umso wichtiger. Zwar schützt Streuung nicht vor Arbeitslosigkeit, doch können Sie die persönlichen Auswirkungen der Inflation auf Ihr Vermögen, hierdurch reduzieren.
Generell gilt: Value-Aktien performen in Zeiten hoher Inflation besser. Zu den Value-Aktien zählen die Titel mit stabilem und langfristig angelegten Geschäftsmodell und einem hohen inneren Wert. Der innere Wert wird bestimmt durch die Immobilien, Maschinen und dem Vermögen des Unternehmens. Doch auch hier gilt Vorsicht: Aktien Investments sind in Zeiten hoher Inflation tendenziell volatiler und damit auch riskanter.
Edelmetalle zahlen keine Zinsen. Ihr Bankkonto tut dies aber ebenso nicht. Edelmetalle sind von Natur aus rar und daher in Krisenzeiten oftmals eine bessere Wahl als Sparbriefe oder Lebensversicherungen.
- Führende Analysten empfehlen daher eine Edelmetallquote von 20 – 30% des Vermögens.
- Die Edelmetalle sollten Sie physisch besitzen, um im Krisenfall auch tatsächlich darauf zugreifen zu können.
- Gold und Silber sind die bekannten Klassiker. Osmium als seltenstes Edelmetall der Welt ist besonders als Wertspeicher gefragt. Silber, Osmium aber auch Palladium und Platin sind Industriemetalle und daher mit 19% Mehrwertsteuer belegt.
Vorteile von Inflation
Inflation ist nicht zwangsläufig schlecht, denn auch hier gilt: die Dosis macht das Gift. Eine niedrige Inflation bis 2% gilt deshalb als ideal und wurde auch von der Bundesbank lange verfolgt. Temporär kann sogar eine hohe Inflation gut sein, da sie einen Impuls auslöst und das Beschäftigungswachstum ankurbeln kann. Auf Unternehmensseite führt eine hohe Inflation jedoch zu nahezu umkalkulierbaren Risiken. Die Zukunfssorgen der Unternehmen führt zu restriktiver Unternehmenspolitik. Investitionen werden gestoppt, Einstellungen verschoben und Lohnanpassungen verzögert. Zwar steigen die Löhne in diesem Umfeld auf dem Papier, die Kaufkraft hinkt jedoch hinterher, was einer Reduzierung der Gehälter gleich kommt. Für Unternehmer ein Vorteil, für Angestellte natürlich nicht.
Auch wenn der Zusammenhang von Inflation und Arbeitsmarkt nicht immer zu 100% zutreffend ist. In diesem Fall zeigt die Phillips Kurve Wirkung – wenn auch eine Negative.
Phillips Kurve und Renditen
Die Untersuchung der Phillips Kurve und historischer Renditedaten ist ebenfalls interessant. Gleich mehrere Studien haben sich mit den Auswirkungen der Inflation auf die Aktienrenditen beschäftigt. Leider sind diese Studien zu vollkommen widersprüchlichen Ergebnissen gekommen. Der Zeitraum der Betrachtung aber auch der Wirtschaftszyklus, in welchem die Untersuchung stattfindet, machen die Forschungsergebnisse nicht vergleichbar. Inflation kann sich daher – Sie ahnen es – entweder positiv oder negativ auf die Aktienrendite auswirken.
Was sich jedoch immer bewahrheitet hat: Edelmetalle überstehen jede Krise. Während jeder Währungsraum unseres Planeten mehr oder weniger oft Zahlungsunfähig war überstanden Gold, Silber und Diamanten jede Kreise. Es sind die ältesten Zahlungsmittel und auch wenn deren Wert in Krisenzeiten schwankt: 50 Gramm Gold werden immer 50 Gramm Gold bleiben. Die 2.482,00 EUR, die sie hierfür heute hinlegen mussten, jedoch konsequent an Wert verlieren. Wir erinnern uns: 2% Inflation werden angestrebt. 3% Realinflation sind die wahre Inflation. Nach 10 Jahren ist ein Drittel der Kaufkraft weg. Ihr 50 Gramm Goldbarren misst hingegen weiterhin 50 Gramm.
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