Wie beeinflussen Wirtschaftsnachrichten die Edelmetallpreise?

Beeinflussen Wirtschaftsnachrichten die Edelmetallpreise? Und wenn ja: wie hoch ist deren Einfluss? Wer verdient am Geschäft mit der Stimmung? 

Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium aber auch Kupfer sind seit Jahrtausenden begehrte Güter, die sowohl als Schmuck, als Zahlungsmittel als auch als Wertanlage dienen (siehe Liste). Die Preise für diese Metalle werden von verschiedenen Faktoren bestimmt, die sich ständig ändern können. Einer dieser Faktoren sind die Wirtschaftsnachrichten, die die Stimmung der Märkte, die Erwartungen der Anleger und die globalen Trends widerspiegeln. Aber wie genau beeinflussen Wirtschaftsnachrichten die Edelmetallpreise? Und welche Rolle spielen dabei die Nachfrage und das Angebot, die Inflation, die Zinsen und der Wechselkurs?

 

Nachfrage und Angebot

Ganz generell gilt die Regel von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage und das Angebot sind die grundlegenden Kräfte, die den Preis eines Gutes bestimmen. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigt der Preis. Wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, sinkt der Preis. Die Nachfrage und das Angebot nach Edelmetallen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von den Wirtschaftsnachrichten.

zum Goldpreis Rechner

Die Wirtschaftsnachrichten können die Nachfrage nach Edelmetallen erhöhen oder verringern, je nachdem, wie sie die Risikobereitschaft der Anleger beeinflussen. Edelmetalle gelten zwar als sichere Häfen, das heißt, sie behalten ihren Wert in Zeiten der Unsicherheit, der Krise oder der Inflation.

Wenn die Wirtschaftsnachrichten jedoch besonders positiv ausfallen und auf ein starkes Wachstum, eine niedrige Arbeitslosigkeit oder eine stabile Politik hinweisen, sinkt die Nachfrage nach sicheren Häfen, da die Anleger mehr Risiko eingehen und in andere Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen investieren. Wenn die Wirtschaftsnachrichten negativ sind und auf eine Rezession, eine hohe Arbeitslosigkeit oder eine politische Instabilität hinweisen, steigt die Nachfrage nach sicheren Häfen, da die Anleger mehr Sicherheit suchen und in Edelmetalle flüchten.

 

 

Ein Beispiel

Ein Beispiel für den Einfluss von Wirtschaftsnachrichten auf die Nachfrage nach Edelmetallen war die globale Finanzkrise von 2008-2009. Die Krise löste eine massive Flucht in Gold aus, das als sicherer Hafen angesehen wurde. Der Goldpreis stieg von rund 800 US-Dollar pro Feinunze Ende 2007 auf über 1.900 US-Dollar pro Feinunze im September 2011.

Die wichtigsten Goldminen der Welt

Das Angebot nach Edelmetallen wird hauptsächlich von der Minenproduktion bestimmt, die von den Kosten, den technologischen Fortschritten und den Umweltbedingungen abhängt. Die wichtigsten Goldminen der Welt nehmen hier natürlich eine tragende Rolle ein. Die Wirtschaftsnachrichten können das Angebot nach Edelmetallen beeinflussen, indem sie die Rentabilität der Minenbetreiber beeinflussen. Wenn der Preis für ein Edelmetall hoch ist, werden mehr Minen geöffnet oder erweitert, um von dem hohen Preis zu profitieren. Wenn der Preis für ein Edelmetall niedrig ist, werden weniger Minen geöffnet oder geschlossen, um Verluste zu vermeiden.

Ein Beispiel für den Einfluss von Wirtschaftsnachrichten auf das Angebot nach Edelmetallen war der Ölpreisverfall im Jahr 2014-2015. Der Ölpreisverfall senkte die Kosten für den Transport und den Betrieb von Minen, was zu einer höheren Produktion von Edelmetallen führte. Der Silberpreis fiel von rund 20 US-Dollar pro Feinunze Ende 2013 auf unter 14 US-Dollar pro Feinunze Ende 2015.

 

Inflation

Die Inflation ist ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus in einer Volkswirtschaft. Die Inflation verringert die Kaufkraft des Geldes und erodiert den realen Wert von Anlagen. Die Inflationserwartungen sind die Erwartungen der Anleger über die zukünftige Inflation. Die Inflationserwartungen beeinflussen die Nachfrage nach Edelmetallen, die als Inflationsschutz angesehen werden. Die Wirtschaftsnachrichten können die Inflationserwartungen beeinflussen, indem sie Informationen über die Geldpolitik, die Haushaltspolitik, die Konjunktur oder die Rohstoffpreise liefern.

Inflation Deutschland

Die Wirtschaftsnachrichten können die Inflationserwartungen erhöhen oder verringern, je nachdem, wie sie die Geldmenge, die Staatsausgaben oder die Nachfrage beeinflussen. Wenn die Wirtschaftsnachrichten auf eine expansive Geldpolitik, eine hohe Staatsverschuldung oder eine starke Nachfrage hinweisen, steigen die Inflationserwartungen, da die Anleger befürchten, dass mehr Geld im Umlauf zu einem höheren Preisniveau führen wird. Wenn die Wirtschaftsnachrichten auf eine restriktive Geldpolitik, einen ausgeglichenen Haushalt oder eine schwache Nachfrage hinweisen, sinken die Inflationserwartungen, da die Anleger erwarten, dass weniger Geld im Umlauf zu einem niedrigeren Preisniveau führen wird.

Ein Beispiel für den Einfluss von Wirtschaftsnachrichten auf die Inflationserwartungen war das Quantitative Easing (QE) der US-Notenbank (Fed) im Jahr 2009-2014. Das QE war eine unkonventionelle Geldpolitik, bei der die Fed große Mengen an Staatsanleihen und anderen Vermögenswerten kaufte, um die Geldmenge zu erhöhen und die Zinsen zu senken. Das QE erhöhte die Inflationserwartungen, da die Anleger befürchteten, dass mehr Geld im Umlauf zu einer höheren Inflation führen würde. Der Goldpreis stieg von rund 900 US-Dollar pro Feinunze Anfang 2009 auf über 1.900 US-Dollar pro Feinunze im September 2011.

 

Zinsen

Die Zinsen sind der Preis für das Leihen oder Sparen von Geld. Die Zinsen beeinflussen die Nachfrage nach Edelmetallen, die als zinslose Anlagen angesehen werden. Die Wirtschaftsnachrichten können die Zinsen beeinflussen, indem sie Informationen über die Geldpolitik, die Konjunktur oder die Inflation liefern.

Die Wirtschaftsnachrichten können die Zinsen erhöhen oder senken, je nachdem, wie sie das Angebot oder die Nachfrage nach Geld beeinflussen. Wenn die Wirtschaftsnachrichten auf eine restriktive Geldpolitik, eine starke Konjunktur oder eine hohe Inflation hinweisen, steigen die Zinsen, da die Zentralbank versucht, das Geldangebot zu verringern oder die Geldnachfrage zu erhöhen, um das Preisniveau zu stabilisieren. Wenn die Wirtschaftsnachrichten auf eine expansive Geldpolitik, eine schwache Konjunktur oder eine niedrige Inflation hinweisen, sinken die Zinsen, da die Zentralbank versucht, das Geldangebot zu erhöhen oder die Geldnachfrage zu verringern, um das Wachstum zu fördern.

Ein Beispiel für den Einfluss von Wirtschaftsnachrichten auf die Zinsen war der Zinserhöhungszyklus der Fed im Jahr 2015-2018. Der Zinserhöhungszyklus war eine Reihe von neun Zinserhöhungen von 0,25% auf 2,5%, um der starken Konjunktur und der steigenden Inflation in den USA Rechnung zu tragen. Der Zinserhöhungszyklus senkte die Nachfrage nach Gold, das keine Zinsen abwirft. Der Goldpreis fiel von rund 1.200 US-Dollar pro Feinunze Ende 2014 auf unter 1.100 US-Dollar pro Feinunze Ende 2015.

 

Wechselkurs

Der Wechselkurs ist der Preis einer Währung in einer anderen Währung. Der Wechselkurs beeinflusst den Preis für Edelmetalle in verschiedenen Ländern. Die Wirtschaftsnachrichten können den Wechselkurs beeinflussen, indem sie Informationen über die relative Stärke oder Schwäche einer Volkswirtschaft liefern.

Wenn die Wirtschaftsnachrichten positiv sind und auf ein starkes Wachstum, eine niedrige Arbeitslosigkeit oder eine stabile Politik hinweisen, steigt der Wechselkurs, da die Anleger mehr Nachfrage nach der Währung haben. Wenn die Wirtschaftsnachrichten negativ sind und auf eine Rezession, eine hohe Arbeitslosigkeit oder eine politische Instabilität hinweisen, sinkt der Wechselkurs, da die Anleger weniger Nachfrage nach der Währung haben.

Ein Beispiel für den Einfluss von Wirtschaftsnachrichten auf den Wechselkurs war der Brexit im Jahr 2016. Der Brexit war die Entscheidung des Vereinigten Königreichs, die Europäische Union zu verlassen. Der Brexit verursachte eine große Unsicherheit über die wirtschaftlichen und politischen Folgen für das Vereinigte Königreich. Der Wechselkurs des Pfunds Sterling gegenüber dem Dollar fiel von rund 1,50 US-Dollar pro Pfund Ende Juni 2016 auf unter 1,20 US-Dollar pro Pfund im Oktober 2016. Der Goldpreis in Pfund Sterling stieg von rund 900 Pfund pro Feinunze Ende Juni 2016 auf über 1.000 Pfund pro Feinunze im Oktober 2016.

 

Alternative Bollinger Durchschnitte

Bollinger-Durchschnitte berechnen

Bollinger-Durchschnitte berechnen

Als Alternative zu den Wirtschaftsnachrichten können Fundamentaldaten zur Analyse von Preisen herangezogen werden. So eignen sich zum Beispiel die Bollinger Durchschnitte oder auch Bollinger Bänder genannte Analyse, um aus den Werten der Vergangenheit eine mögliche Entwicklung für die Zukunft abzulesen.

Bollinger Durchschnitte

Die Bollinger Durchschnitte berechnen ist einfach. Meist übernehmen dies ohnehin Tools der großen Anbieter. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema vertraut zu machen.

 

Fazit zum Einfluss der Wirtschaftsnachrichten

Die Edelmetallpreise werden von verschiedenen Faktoren bestimmt, die sich ständig ändern können. Einer dieser Faktoren sind die Wirtschaftsnachrichten, die die Stimmung der Märkte, die Erwartungen der Anleger und die globalen Trends widerspiegeln. Die Wirtschaftsnachrichten können die Nachfrage und das Angebot, die Inflationserwartungen, die Zinsen und den Wechselkurs beeinflussen, die alle einen Einfluss auf den Preis für Edelmetalle haben.

Die Anleger sollten daher immer auf dem Laufenden bleiben und die Wirtschaftsnachrichten verfolgen, um die Edelmetallpreise besser zu verstehen und zu prognostizieren.

 

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Gold Preis

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Palladium Preis

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Platin Preis

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von Redaktion / Edelmetall

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