Der Goldpreis gibt nach. Am Mittwoch 17.05.2023 musste man für eine Feinunze Gold (ungefähr 31,1 Gramm) nur noch 1984 US-Dollar bezahlen. Schon am Dienstagabend war der Preis unter 2000 Dollar gesunken. Jetzt ist Gold so günstig wie seit zwei Wochen nicht mehr. Trotzdem hat sich der Preis seit Anfang des Jahres um etwa neun Prozent erhöht. Das Rekordhoch von 2075 Dollar ist noch in Reichweite.
Der Grund für den niedrigen Goldpreis ist der starke Dollar. Edelmetalle werden meistens in US-Währung gehandelt, deshalb sind Wechselkurse besonders wichtig für Käufer in Europa. Wenn der Dollar mehr wert ist, müssen Käufer aus anderen Währungsräumen wie zum Beispiel der Eurozone mehr bezahlen. Der Dollar verteuert den Goldkauf zusätzlich und führt so zu einer sinkenden Nachfrage.
Der Goldpreis profitiert jedoch von dem Streit um die Schulden in den USA. Dort können sich die Politiker nicht einigen, wie hoch die gesetzliche Schuldengrenze sein soll. Wenn sie sich nicht einigen, kann es passieren, dass die USA ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können und zahlungsunfähig werden. Das wäre fatal, weil der Dollar weiterhin eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft einnimmt.
Das Ringen um den Haushalt und die Schuldengrenze gehört inzwischen jedoch zur politischen Bühne der USA. Es handelt sich um ein medienwirksames Kräftemessen – dass eine Partei ernsthaft die Zahlungsunfähigkeit der USA in Erwägung zieht, gilt als äußert unwahrscheinlich. Es gibt daher auch Anzeichen für eine Annäherung zwischen den Parteien. Unsicherheiten – wie die diese – spielen Edelmetallen in die Hände und stützen den Goldpreis.
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