Die Rückgewinnung von Edelmetallen ist ein Thema, das in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Die Nachfrage nach Edelmetallen steigt weltweit und Recycling als Rohstoffquelle wird deshalb immer wichtiger. Das haben auch BASF und Heraeus erkannt und hierfür ein spannendes Joint Venture eingeleitet.
Hier erfahren Sie:
BASF und Heraeus gründen ein Gemeinschaftsunternehmen für modernstes Edelmetallrecycling in China
Hintergrund
Edelmetalle wie Platin, Palladium und Rhodium sind für viele Hightech-Industrien unverzichtbar, zum Beispiel für die Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren, Chemikalien, Elektronik und grünem Wasserstoff. Diese Metalle sind jedoch knapp und teuer, und China ist stark von Importen abhängig. Um eine nachhaltige und lokale Versorgung mit Edelmetallen zu gewährleisten, ist das Recycling von verbrauchten Materialien eine wichtige Lösung.
Das Joint Venture
BASF und Heraeus, zwei führende Unternehmen im Bereich Edelmetalle, haben die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens (BASF: 50 %; Heraeus: 50 %) zur Rückgewinnung von Edelmetallen aus verbrauchten Fahrzeugkatalysatoren vereinbart. Das neue Unternehmen mit dem Namen BASF HERAEUS (China) Metal Resource Co., Ltd. wird in Pinghu, China, gegründet. Die Gründung der rechtlichen Einheit ist für das erste Quartal 2022 nach der Genehmigung durch die zuständigen Behörden geplant. Der Baubeginn ist ebenfalls für 2022 geplant, die Betriebsaufnahme für 2023.
Die Vorteile
Das Joint Venture wird die beste Pyrometallurgie-Technologie für die Rückgewinnung von Edelmetallen aus verbrauchten Autoabgaskatalysatoren in China einführen. Diese Technologie ermöglicht eine hohe Ausbeute und Reinheit der recycelten Metalle, die dann für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden können. Die Kunden profitieren vom Zugang zu einer erstklassigen Lösung für eine Kreislaufwirtschaft, in der Edelmetalle in China wiederverwendet werden.
Recycelte Edelmetalle sind darüber hinaus sehr umweltfreundlich und haben einen um bis zu 90 Prozent geringeren CO 2 -Fußabdruck als Primärmetalle aus einer Mine. Das Joint Venture trägt somit zur Reduzierung der Emissionen und zur Förderung einer grünen Entwicklung bei.
Die neue Fabrik wird durch die Schaffung von 100 neuen Arbeitsplätzen zur Förderung der lokalen Wirtschaft beitragen.
Die Partner
BASF ist ein weltweit führender Anbieter von Katalysatoren und verwandten Technologien. Der Unternehmensbereich Catalysts der BASF bietet außergewöhnliche Fachkenntnisse in den Bereichen Chemiekatalyse, Batteriematerialien, Raffineriekatalyse, Emissionskatalyse sowie Edelmetallchemikalien und -recycling.
Heraeus ist ein weltweit führender Technologiekonzern mit Schwerpunkt auf den Bereichen Umwelt, Energie, Gesundheit, Mobilität und Industrieanwendungen. Heraeus Precious Metals ist einer der größten Anbieter von Edelmetallservices und -produkten in den Bereichen Chemie-, Elektronik-, Automobil- und Pharmaindustrie.
Nachhaltige Edelmetalle durch Rückgewinnung von Edelmetallen?
Ja, die Rückgewinnung von Edelmetallen kann nachhaltig sein. Recycling von Edelmetallen ist eine wichtige Quelle für Rohstoffe und kann dazu beitragen, den Bedarf an neuen Rohstoffen zu reduzieren. Bei Edelmetallen wie Gold ist dies ohnehin der Fall. Es wird nach Gebrauch geschmolzen und zu neuen Industrieprodukten, Schmuck oder Goldbarren geformt.
Schmelzpunkt Gold
Je höher der Schmelzpunkt eines Edelmetalls, desto mehr Energie wird benötigt um das Metall neu zu formen. Hier spielen die physikalischen Eigenschaften des Elements eine entscheidende Rolle. Der Schmelzpunkt Gold liegt deutlich niedriger als z.b. jener von Osmium. Gold lässt sich daher viel günstiger Einschmelzen als Element OS, denn Osmium besitzt von allen Platinmetallen den höchsten Schmelzpunkt. Dieser liegt bei ca. 3.130 °C.
Wichtig hierbei ist zu unterscheiden, wie rein das Ursprungsmaterial ist. Denn um z.B. Gold aus einem Gemisch vieler Metalle und Verbindungen herauszulösen, sind deutlich höhere Temperaturen notwendig als der Schmelzpunkt von Gold.
Schmelzpunkt Palladium
Bei der Rückgewinnung von Edelmetallen aus Katalysatoren ist vor allem Palladium relevant. Der Schmelzpunkt von Palladium beträgt 1554 Grad Celsius. Er liegt somit deutlich über dem Schmelzpunkt von Gold, jedoch unter dem von Osmium.
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