Wo liegt das Gold der Nibelungen? Der rätselhafte Schatz rückst spätestens seit dem Sonntags Tatort wieder ins Bewusstsein und gibt Rätsel auf. Anlass genug, für eine Recherche.
In Deutschland gibt es Gold. Mit etwas Glück finden Sie es in Flüssen oder am Seeufer. Wo genau und wie viel Gold in Deutschland erfahren Sie direkt im verlinkten Artikel.
Das Gold der Nibelungen ist ein legendärer Schatz, der im Nibelungenlied erwähnt wird. Er soll von Hagen, einem Gefolgsmann des burgundischen Königs Gunther, im Rhein versenkt worden sein, um ihn vor der Rache der Kriemhild zu schützen. Die Suche nach dem verlorenen Gold beschäftigt Schatzsucher seit Jahrhunderten, doch bisher wurde er nicht gefunden. In diesem Artikel werden einige Theorien und Fakten über den Nibelungenhort vorgestellt.
Hier erfahren Sie:
Die Quellen des Nibelungenliedes
Das Nibelungenlied ist ein mittelalterliches Epos, das auf älteren mündlichen Traditionen beruht. Es erzählt die Geschichte von Siegfried, dem Drachentöter und Gemahl der Kriemhild, und seinem Tod durch Hagen. Außerdem schildert es den Untergang der Burgunder, die von Kriemhilds zweitem Mann, dem Hunnenkönig Etzel, eingeladen und dann ermordet werden. Das Nibelungenlied ist in 34 Handschriften erhalten, die in drei Hauptfassungen (A, B und C) eingeteilt werden können. Die älteste Fassung ist die B-Fassung aus dem 13. Jahrhundert, die als Vorlage für diese Recherche dient1.
Der Inhalt des Nibelungenhortes
Der Nibelungenhort ist der Schatz, den Siegfried von den Zwergen Nibelung und Schilbung erbt, nachdem er sie und ihren Drachen getötet hat. Er besteht aus Gold, Edelsteinen, Geschmeide und kostbaren Waffen. Er wird auch als das Rheingold bezeichnet, da er ursprünglich den Rheintöchtern gehörte, die es von den Göttern gestohlen hatten. Der Schatz ist so groß, dass zwölf Leiterwagen vier Tage lang dreimal hin- und herfahren müssen, um ihn fortzuschaffen. Er wird von Alberich, dem Bruder der Zwerge, verwaltet, der auch einen Tarnkappenmantel besitzt, der ihn unsichtbar macht.
Der Ort der Versenkung
Der Schatz gelangt in den Besitz der Burgunder, nachdem Siegfried Kriemhild heiratet. Nach seinem Tod durch Hagen wird er jedoch von diesem an einem geheimen Ort im Rhein versenkt. Das Nibelungenlied gibt nur einen vagen Hinweis auf diesen Ort: “Er sancte in da ze Loche allen in den Rin” (Er versenkte ihn dort bei Lochheim allesamt in den Rhein). doch der Rhein ist groß.
Die Lage von Lochheim ist ebenfalls unklar. Es gibt mehrere Orte mit diesem oder ähnlichen Namen entlang des Rheins oder seiner Nebenflüsse. Einige Schatzsucher vermuten, dass Lochheim eine Insel im Rhein war, die durch Hochwasser oder Erosion verschwunden ist. Andere glauben, dass Lochheim ein Codewort für einen anderen Ort war, den nur Hagen kannte.
Die Suche nach dem Nibelungenhort
Die Suche nach dem Nibelungenhort hat viele Menschen fasziniert und inspiriert. Schon im Mittelalter gab es Versuche, den Schatz zu heben. So soll Kaiser Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert eine Expedition zum Rhein unternommen haben. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Grabungen und Tauchgänge durchgeführt, vor allem in Worms, Xanten und am Bodensee3. Dabei wurden zwar einige archäologische Funde gemacht, aber kein Gold. Auch heute noch gibt es Schatzsucher, die mit moderner Technik oder esoterischen Methoden nach dem Hort suchen. Eine ZDFinfo Doku begleitet einige von ihnen auf ihrer Suche2.
Das Gold der Nibelungen als Mythos
Der Nibelungenhort ist mehr als ein historischer oder archäologischer Gegenstand. Er ist ein Symbol für Macht, Reichtum und Rache. Er spiegelt die Werte und Konflikte einer mittelalterlichen Gesellschaft wider, die zwischen Ehre und Treue, Liebe und Hass zerrissen war. Er ist auch ein Ausdruck für die Sehnsucht nach einem verlorenen Paradies, das durch Verrat und Gewalt zerstört wurde.
Der Nibelungenhort ist ein Mythos, der die Fantasie der Menschen anregt und immer wieder neue Interpretationen hervorbringt. Er ist ein Teil des kulturellen Erbes Deutschlands und Europas. Der Schatz, das Gold der Nibelungen, womöglich nur entsprungen der Phantasie. Dabei ist Schatzsuche auch in Deutschland möglich und sogar ziemlich erfolgreich.
Wer hat schon nach dem Schatz der Nibelungen gesucht?
Der Schatz der Nibelungen ist ein faszinierendes Rätsel, das viele Menschen zu lösen versucht haben. Einige von ihnen sind:
- Kaiser Friedrich Barbarossa: Er soll im 12. Jahrhundert eine Expedition zum Rhein unternommen haben, um den Schatz zu heben.
- Heinrich Schliemann: Der berühmte Archäologe, der Troja und Mykene entdeckte, war auch an dem Nibelungenhort interessiert. Er plante eine Grabung in Worms, starb aber 1890, bevor er sie durchführen konnte.
- Heino Ferch: Der Schauspieler spielte im Tatort “Gold” einen Nibelungenforscher, der in Deidesheim nach dem Schatz suchte. Die Folge wurde am 3. September 2023 ausgestrahlt. Auch wenn es nur Dreharbeiten waren – die Suche nach dem Schatz stand ganz klar im Mittelpunkt des Ludwigshafen Tatorts.
- ZDFinfo Doku: Die Dokumentation “Das verlorene Gold der Nibelungen” begleitete einige Schatzsucher, die mit moderner Technik oder esoterischen Methoden nach dem Hort suchten. Sie wurde am 6. September 2023 ausgestrahlt.
Es gibt noch viele andere – oftmals auch private – Schatzsucher, die das Gold der Nibelungen finden wollen. Doch bisher ist niemandem gelungen, das Geheimnis von Hagen zu lüften. Vielleicht liegt das Gold noch immer im Rhein oder an einem anderen Ort, der nur dem Dichter des Nibelungenliedes bekannt war. Oder vielleicht ist der Schatz nur eine Legende, die uns von einer vergangenen Welt erzählt.
Ja dann: Schaufel einpacken und nix wie hin! Braucht wahrscheinlich noch ein bisschen Recherche, wo dieses Sagenumwobene Dorf sich befindet – oder historisch befunden hat.