Edelmetalle sind seit jeher begehrte Anlageobjekte, die sowohl Schönheit als auch Wert ausstrahlen. Doch in Zeiten von globaler Unsicherheit, Inflation und niedrigen Zinsen könnten sie noch attraktiver werden. Steht also der Edelmetalle Boom bevor?
Die Schlagzeilen mehren sich “Silberpreis wird explodieren“,  “Gold auf Rekordhoch” und “China im Goldrausch” – tatsächlich kauf China aktuell in bemerkenswertem Umfang Gold. Ahnen die Chinesen, eine Entwicklung, die sich anbahnt?
Hier erfahren Sie:
Wie sieht die Zukunft für Edelmetalle aus?
Die Zukunft für Edelmetalle sieht vielversprechend aus, da es mehrere Faktoren gibt, die ihre Nachfrage und ihren Preis steigern könnten. Dazu gehören:
- Die globale Unsicherheit: Die Welt ist mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wie zum Beispiel der Covid-19-Pandemie, dem Klimawandel, den geopolitischen Spannungen oder den sozialen Unruhen. Diese Situation schürt die Angst und die Flucht in sichere Anlagen, wie Edelmetalle, die als stabile Wertspeicher dienen.
- Die Inflation: Die weltweiten Konjunkturpakete, die zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie aufgelegt wurden, haben zu einer enormen Geldschwemme geführt, die das Potenzial hat, die Inflation anzufachen. Edelmetalle sind traditionell ein wirksames Mittel, um sich vor dem Wertverlust des Geldes zu schützen, da sie ihre Kaufkraft bewahren. Mehr zu: Inflation Deutschland
- Die niedrigen Zinsen: Die Zentralbanken haben die Zinsen auf historisch niedrige Niveaus gesenkt, um die Wirtschaft zu stimulieren und die Finanzierungskosten zu senken. Dies hat jedoch auch die Attraktivität von Anleihen und anderen zinsabhängigen Anlagen verringert, die mit Edelmetallen konkurrieren. Edelmetalle haben den Vorteil, dass sie keine Zinsen zahlen, aber auch keine Zinsen kosten. Sie sind neutral und genau diese Neutralität ist oftmals als stabilisierendes Element gefragt.
- Die technologische Innovation: Die fortschreitende Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung eröffnet neue Möglichkeiten für die Verwendung von Edelmetallen in verschiedenen Branchen. Hierzu gehören die Informationstechnologie, Kommunikation, die Energie Branche oder Mobilität. Die Wirtschaft in Deutschland ist auf Edelmetalle angewiesen. Edelmetalle haben einzigartige Eigenschaften, wie zum Beispiel hohe Leitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit oder Katalysefähigkeit, die sie für diese Anwendungen unverzichtbar machen. Osmium beispielsweise kann als Supraleiter genutzt werden. Es ist zudem das härteste Edelmetall und korrosionsbeständig. Osmium gilt daher als Edelmetall der Zukunft.
Warum sind Edelmetalle beliebt?
Edelmetalle haben mehrere Vorteile, die sie zu attraktiven Anlageoptionen machen. Zum einen sind sie knapp und schwer zu fördern, was ihren Wert erhöht. Zum anderen sind sie unabhängig von Währungen, Regierungen oder Zentralbanken, was sie zu einem sicheren Hafen in Krisenzeiten macht. Außerdem bieten sie einen Schutz vor Inflation, da sie ihren Kaufkraft erhalten, während Papiergeld an Wert verliert. Schließlich sind sie leicht zu handeln, zu lagern und zu transportieren, was ihre Liquidität erhöht. Doch reichen diese Faktoren für einen Edelmetalle Boom?
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Macht, die mit dem Besitz der Metalle verbunden ist. Noch immer werden Währungen weltweit in Gold abgesichert. Wer am meisten Gold besitzt, hat die meiste Macht über die eigene aber indirekt auch über die Stabilität der anderen Währungen. Edelmetallen könnte somit erhebliche Bedeutung im globalen Wirtschaftskampf zukommen.
Der jüngste Gold Höchststand war sicher nur ein Vorbote und zeigt auf, was da noch kommen könnte. Die hohe Volatilität zeigt jedoch auch das Risiko, welches die Märkte spüren.
Wie kann man in Edelmetalle investieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Edelmetalle zu investieren, je nach den persönlichen Präferenzen, Zielen und Risikobereitschaft der Anleger. Die gängigsten Methoden sind:
- Physische Edelmetalle: Dies bedeutet, dass man die Metalle selbst kauft und besitzt, zum Beispiel in Form von Barren, Münzen oder Schmuck. Dies bietet die höchste Sicherheit und Kontrolle, erfordert aber auch hohe Kosten für Lagerung, Versicherung und Transport. Außerdem muss man sich um die Echtheit und Qualität der Metalle kümmern.
- Edelmetall-ETFs: Dies sind börsengehandelte Fonds, die einen Korb von Edelmetallen oder Edelmetallaktien abbilden. Sie bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, an der Preisentwicklung der Metalle zu partizipieren, ohne sie physisch zu besitzen. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die ETFs Gebühren erheben, die die Rendite schmälern können, und dass sie einem Marktrisiko ausgesetzt sind.
- Edelmetallaktien: Dies sind Aktien von Unternehmen, die sich mit der Förderung, Verarbeitung oder dem Handel von Edelmetallen beschäftigen. Sie bieten eine höhere Hebelwirkung auf die Preisbewegungen der Metalle, da sie von anderen Faktoren wie der Unternehmensführung, der Nachfrage oder dem Angebot beeinflusst werden. Allerdings sind sie auch volatiler und riskanter, da sie von der Konjunktur, der Regulierung oder dem Wettbewerb abhängen.
- Minen Unternehmen: die Investition in die Aktien von Minenbetreibern kann ebenfalls lukrativ sein. Je höher der Goldpreis, desto lukrativer wird die Förderung. Und mit jeder neu erschlossenen Mine können neue Goldvorkommen erschlossen werden. Minenaktien gelten als riskant, weil die Abbau meist in unsicheren Schwellenländern erfolgt und neben Geologischen- auch politische Risiken den Preis beeinflussen. Doch manchmal muss man gar nicht so weit in die Ferne schweifen. Erst kürzlich wurde eine geheime Goldgrube in Österreich entdeckt.
Welche Länder haben die meisten Silberreserven?
Der Silberpreis hat vor allem im August 2020 einen großen Sprung nach oben vollzogen und befindet sich seitdem auf hohem Niveau. Silber wird als Industriemetall benötigt, dient aber in einigen Ländern auch als Währungsreserve. Laut den Daten von Statista1 sind die Länder mit den meisten Silberreserven (in Tonnen; Stand: Juni 2023) die folgenden:
- Peru: 120.000
- Australien: 90.000
- Polen: 67.000
- Russland: 45.000
- China: 41.000
Diese fünf Länder machen zusammen etwa 68 Prozent der weltweiten Silberreserven aus, die auf 530.000 Tonnen geschätzt werden.
Welche Länder haben die meisten Goldreserven?
Laut den Daten von Statista1 sind die Länder mit den meisten Goldreserven (in Tonnen; Stand: Juni 2023) die folgenden:
- USA: 8.133,5
- Deutschland: 3.352,7
- Italien: 2.451,8
- Frankreich: 2.436,9
- Russland: 2.329,6
- China: ca. 2.200
Die USA haben die größten Goldreserven weltweit, gefolgt von Deutschland mit großem Abstand. Russland ist unter den staatlichen Goldkäufern zum weltweit größten geworden. Die Goldreserven dienen als Währungsreserve, Inflationsschutz und Krisenabsicherung aber auch der Macht über die Währungen. Das Wettrennen, welches sich die Nationalbanken beim Goldkauf liefern, befeuert den Edelmetalle Boom massiv.
Fazit zum Edelmetalle Boom
Edelmetalle sind attraktive Anlageobjekte, die sowohl Schönheit als auch Wert ausstrahlen. Sie bieten mehrere Vorteile, wie zum Beispiel Knappheit, Sicherheit, Inflationsschutz und Liquidität. Sie sind auch vielseitig einsetzbar, sowohl für industrielle als auch für dekorative Zwecke. Die Zukunft für Edelmetalle sieht vielversprechend aus, da es mehrere Faktoren gibt, die ihre Nachfrage und ihren Preis steigern könnten. Steht also der Edelmetalle Boom bevor? Die Zeit wird es zeigen, aber die Chancen stehen gut.
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